Warum Silos keine gute Idee sind und wie es besser funktioniert: Vernetzte Wertschöpfung | cbs Corporate Business Solutions

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Warum Silos keine gute Idee sind und wie es besser funktioniert: Vernetzte Wertschöpfung

Der absolute Fokus auf „Manufacturing Excellence“ ist eine Sackgasse. Produzierende Unternehmen investieren viel Zeit und Geld, um die Wertschöpfungskette kontinuierlich zu verbessern. Von der Planung über die Produktion bis hin zur Lagerung und Logistik sind viele Prozesse und Ressourcen involviert, die optimal aufeinander abgestimmt sein müssen, um Kosten zu senken, die Qualität zu erhöhen und die Kundenzufriedenheit zu steigern. Leider ist dies oft nicht der Fall, da Unternehmen real ihre Wertschöpfungskette in Silos organisieren, die isoliert voneinander arbeiten und wenig Transparenz und Kommunikation haben. Dies führt zu Ineffizienzen, Verschwendung, Fehlern und verpassten Chancen. In einer Zeit, die von Veränderung und Disruption geprägt ist, ist die richtige Strategie überlebenswichtig. 

Um den aktuellen und zukünftigen volatilen Herausforderungen zu begegnen, brauchen Unternehmen eine synchronisierte Ende-zu-Ende-Wertschöpfungskette, die alle Prozesse und Ressourcen entlang der gesamten Wertschöpfung integriert, harmonisiert, optimiert und dabei resilient bleibt. Eine solche Wertschöpfungskette ermöglicht es den Unternehmen, schnell und flexibel auf Marktveränderungen, Kundenbedürfnisse und interne Anforderungen zu reagieren, indem sie die Sichtbarkeit, die Zusammenarbeit und die Agilität in allen Bereichen erhöht. Eine synchronisierte Ende-zu-Ende-Wertschöpfungskette mit Produktion im Fokus bietet folgende Vorteile: 

  • Kosteneinsparungen: Durch die Reduzierung von Überbeständen, Ausschuss, Transportkosten, Lagerhaltungskosten und anderen operativen Kosten können Unternehmen ihre Gewinnmargen verbessern und wettbewerbsfähiger werden. 
  • Qualitätsverbesserung: Durch die Verbesserung der Echtzeit-Datenqualität, die Minimierung von Fehlern, die Implementierung von Feedbackschleifen und die Anwendung von kontinuierlichen Verbesserungsmaßnahmen können Unternehmen die Qualität ihrer Produkte oder Dienstleistungen steigern und die Reklamationsrate senken. 
  • Kundenzufriedenheit: Durch die Verkürzung der Lieferzeiten, die Erhöhung der Lieferzuverlässigkeit, die Anpassung an individuelle Kundenwünsche und die Erhöhung der Servicequalität können Unternehmen die Kundenbindung und -loyalität erhöhen und neue Märkte erschließen. 

Doch, wenn das so einfach ist, was hindert Unternehmen heute daran, übergreifend zu denken und zu handeln? In der Regel ist jedes Silo bereits mit der eigenen Optimierung so ausgelastet, dass für den Blick über den Tellerrand keine Zeit bleibt. In unseren MES-Projekten muss neben dem Problemverständnis sehr viel Zeit darin investiert werden, die Stakeholder der angrenzenden Bereiche mit ins Boot und sogar idealerweise mit in die Zielbild-Workshops zu bekommen. Für das Endergebnis eine gut investierte Zeit. 

Wie kann also eine synchronisierte Ende-zu-Ende-Wertschöpfungskette im Unternehmen erreicht werden? Hier sind einige Tipps und Empfehlungen aus erfolgreichen Projekten, die dabei helfen können: 

  • Übergreifendes analysieren der bestehenden Wertschöpfungskette und identifizieren der Schwachstellen, die Ineffizienzen, Verschwendung oder Qualitätsprobleme verursachen. Methoden wie Prozessmapping, Wertstromanalyse oder Lean Management können dafür genutzt werden. Ein 360° Supply Chain Assessment vermittelt hierbei allen Beteiligten ein gutes Gesamtbild. 
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  • Definieren der Ziele und Kennzahlen für die Verbesserung entlang der Wertschöpfungskette. Welche Aspekte sollen konkret optimiert werden, z.B. Kosten, Qualität, Lieferzeit, Kundenzufriedenheit oder Nachhaltigkeit? Bestimmen Sie auch, wie der Erfolg der Maßnahmen gemessen und überwacht werden soll, z.B. durch KPIs, Dashboards oder Reports. Diese Kennzahlen helfen zu bestimmen, welche übergreifenden Daten in welcher Datenstruktur überhaupt gesammelt und ausgewertet werden sollen. Damit wird Digitalisierung nicht zum Selbstzweck, sondern dient der Zielerreichung. 
  • Entwickeln einer Strategie und eines Aktionsplans für die Umsetzung entlang der Wertschöpfungskette. Erstellen einer Roadmap, die die einzelnen Schritte, Verantwortlichkeiten, Ressourcen und Zeitpläne für die Implementierung Ihrer Wertschöpfungskette beschreibt. Zu berücksichtigen sind dabei auch mögliche Risiken und Herausforderungen, die auftreten können, und entsprechende Gegenmaßnahmen. Mit agilen Ansätzen reicht eine 80 %ige Genauigkeit, die Details entstehen im Entwicklungsprozess mit der Priorisierung der Maßnahmen. 

Und das vielleicht Wichtigste zum Schluss: Stellen Sie ein interdisziplinäres Team aus allen betroffenen Abteilungen (den dann ehemaligen Silos) zusammen, die in agiler Weise kleine Schritte vorangehen, um (kleine) gemeinsame Erfolge zu feiern. Wer diesen Moment einmal selber live miterlebt hat, möchte niemals wieder in sein oder ihr Silo zurück, sondern wird zum aktiven Unterstützer, weitere Mauern einzureißen. 

Value Chain unlocked 2025

Welche Ansätze heute schon bei namhaften Weltmarktführern funktionieren und wie sich eine vernetzte Wertschöpfungskette aufstellen muss, um zukünftigen Anforderungen effizient, flexibel und nachhaltig gerecht zu werden, zeigt die Sustainable Supply Chain Practice am Strategie- & Praxistag „Value Chain unlocked 2025“ am 27. Februar 2025 in Frankfurt.

Ihr Ansprechpartner

Ulf Kottig
Head of Marketing Practice SSCM
Trebing + Himstedt